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laufende Studien
Projekt:
Asbestose-Datenbank
Projektlieter: Prof. Dr. Jürgen Behr
Hintergrund:
Mit dem Medikament Pirfenidon (Esbriet) ist seit April 2011 erstmals eine Substanz zur Therapie der idiopatischen Lungenfibrose in Deutschland zugelassen. Auf Grund der deutlichen Parallelen im Krankheitsprozess von idiopathischer Lungenfibrose und Lungenasbestose ist anzunehmen, dass das Medikament auch den Verlauf der Lungenasbestose positiv beeinflusst, eine Wirkung auf die Pleuraasbestose erscheint aus pathogenetischer Sicht ebenfalls möglich. Bisher unbekannt sind longitudinale Daten über Schweregrad und Progression der Asbestose-Erkrankung sowie der Einfluß der pleuralen versus der parenchymalen Manifestation durch die Asbestose auf die Krankheitsprogression und nicht zuletzt der Einfluss des Rauchens als potentieller „confounder“. Diese Daten wären von großem Interesse für die Abschätzung des individuellen Krankheitsverlaufs wie auch in Hinblick auf eventuelle zukünftige Interventionsstudien (z.B. mit Pirfenidon) in einer Asbestose-Population, zum Beispiel um eine Fallzahlschätzung vornehmen zu können. Außerdem ist bekannt, dass bei der idiopathischen Lungenfibrose der jährlich Verlust an Vitalkapazität ein zuverlässiger Prognoseindikator ist, weshalb es von Interesse ist, ob diese Beobachtung auch für Asbestosepatienten zutrifft.
Projektbeschreibung:
In der Medizinischen Klinik III für Pneumologie, Allergologie, schlaf- und Beatmungsmedizin am BGUK Bergmannsheil existieren Akten von über 100 Asbestosepatienten, die begutachtet wurden und von denen auch Verlaufsbegutachtungen in meist 2-jährlichen Interallen vorliegen. Diese Akten sollen hinsichtlich Art der Asbestose (isolierte Pleura-Asbestose oder Asbestose der Pleura und der Lunge), Nikotinkonsum, computertomographischer Nachweis eines Emphysems sowie der Lungenfunktionsbefunde (FVC, VC, DLco, CPI, FEV1, TLC, RV, RV/TLC, Tiffeneau, ITGV, SRaw) ausgewertet werden und die jährliche Progression berechnet werden. Dabei sollen mathematische Modelle zur Überprüfung der Konsistenz herangezogen werden und statistische Auswertungen erfolgen, die insbesondere überprüfen, ob bei Patienten, von denen ein sehr langer Verlauf vorliegt ( > 10 Jahre), der Langzeitverlauf mit dem jährlichen Lungenfunktionsabfall übereinstimmt, sprich stetig ist, oder ob dies z.B. vom schweregrad der Erkrankung abhängt. Ein weiterer Ansatz verfolgt die Berechnung von zusammengesetzten Funktionsindizes (z.B. Composite Physiological Index, CPI).
Ziele:
- Beschreibung der Progression von pleuraler und pleuropulmonaler Asbestose an Hand von Lungenfunktionsparametern
- Beschreibung des Einflusses von Tabakrauch
- Entwicklung von prädiktiven Lungenfunktionsindizes
Dauer des Projekts: 1 Jahr
Beginn des Projekts: 1.3.2012 |